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17.12.05 

Stammzelldiskussion: Hwang will seine Ergebnisse bestätigen

Die Arbeit des südkoreanischen Stammzell-Poiniers Hwang wurde zu Beginn des Jahres weltberühmt, da er Köperzellen von erkrankten Personen klonte und damit den ersten Schritt in Richtung massgeschneiderte Stammzelltherapie machen konnte.

Diese Arbeiten werden nun in Zweifel gezogen, zuletzt von einem seiner engsten Mitarbeiter: Roh Sung Il teilte mit, dass Details der Veröffentlichung gefälscht sein könnten. Hwang habe einem Rückzug seiner Veröffentlichung über angeblich geklonte menschliche Stammzellen zugestimmt, sagte Roh, dessen MizMedi-Krankenhaus in Seoul das Team des Genforschers mit Eizellspenden versorgt hatte.

Das Magazin habe bisher keine wissenschaftlichen Beweise, um die Betrugsvorwürfe gegen Hwang zu bestätigen, erklärte «Science». «Das ist ein weiterer unbestätigter Bericht», wurde die Sprecherin Barbara Rice von der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Bisher sei keine Anfrage nach dem Rückzug der Studie durch Hwang oder der anderen Autoren eingegangen.

Neun der elf in der Studie beschriebenen Stammzellkulturen seien Fälschungen, sagte Roh, der Hwang am selben Tag getroffen hatte. Die Echtheit der zwei übrigen Stammzelllinien sei zweifelhaft. «Unser Team kann einige Errungenschaften in der Forschung mit Stammzellen aufweisen, doch einige davon sind während der Lagerung zerstört worden», wurde Hwang von Roh zitiert. Er fühle sich «erbärmlich». Von dem 52-jährigen Tiermediziner von der Seouler Nationaluniversität, der bereits zuvor wegen umstrittener Eizellspenden in die Kritik geraten war, kam zunächst keine Stellungnahme zu den neuesten Vorwürfen. Hwang hatte im November eingestanden, entgegen internationalen Ethikstandards Eizellen von Mitarbeiterinnen für seine Forschung verwendet zu haben.

Heute teilte Hwang mit, er werde innerhalb von zwei Wochen beweisen, dass die ergebnisse seiner Forschung keine Fälschung sind. Es sind noch 5 Stammzellkulturen eingefroren, die nun aufgetaut werden. In ca. 10 Tagen sollen die Ergebnisse veröffentlicht werden und dann die Ergebnisse der ersten veröffentlichung bestätigen