Übersicht zu allen Artikeln dieses Blogs: Sitemap Neues aus der Wissenschaft

4.1.06 

Google erinnert an Louis Braille


Wer heute "googelt" sieht das Logo der Suchmaschine merkwürdig verfremdet. Damit wird an den Geburtstag von Louis Braille erinnert, dem Erfinder der Blindenschrift oder Braille-Schrift, der am 4. 1. 1809 geboren wurde. Mehr zum Thema Blindenschrift bei Wikipedia.

Es handelt sich also nicht um nachsylvesterliches Konfetti, wie ich zunächst dachte.

 

Südkorea: Zwang zur Eizellspende

Immer mehr widerliche kleine Details zum Stammzellskandal kommen an die Öffentlichkeit.

Eine Forscherin aus Hwangs Team berichtet, dass sie gezwungen wurde, Eizellen für die Stammzellforschung zu spenden. Nachdem sie bereits Hormone bekommen habe, um die Eierstöcke zu stimulieren und mehr Eizellen zu produzieren, habe sie Prof. Hwang mitgeteilt, dass sie sich nicht in der Lage sehe, die Prozedur fortzuführen.

Der Wissenschaftler sei daraufhin sehr erzürnt gewesen und habe ihr gedroht, sie aus der Liste der Mitautorinnen für die geplante Veröffentlichung der Forschungsergebnisse zu streichen.

Sie hatte Angst um ihre Karriere und aus dieser Angst heraus spendete sie die Eizellen und arbeitete mit ihren eigenen Eizellen im Labor. Dieses gespenstische Szenario schilderte die Spenderin dem koreanischen Sender MBC-TV.

 

Musik macht Lust

Zumindest Fische reagieren auf Musik mit gesteigerter Lust zur Nachrungsaufnahme und zur Fortpflanzung.

Wissenschaftler der Universität Athen beschallten unterschiedliche Fischarten mit klassischer Musik (schwerpunktmäßig wohl Mozart). Wie Studienleiter Papoutsoglou dem griechischen fernsehen mitteilte führte diese Beschallung zu einem offenbar gesteigerten Wohlbefinden der Tiere.

Anhand der Bewegungen ließ sich zudem feststellen, dass die Tiere "gute Laune" hatten (wie immer man das interpretieren mag....gutgelaunter Fisch) und auch die Farben der Fische waren kräftiger als ohne Beschallung.

Wir nehmen das jetzt einfach mal zur Kenntnis und beschallen in Zukunft das Aquarium. Momentan läuft AC/DC....

 

Evolution im Computer

Mit Hilfe der Informatik wollen Wissenschaftler die Evolution natürlicher Signalnetzwerke am Computer nachspielen und so deren Arbeitsweise entschlüsseln. Das Forschungsprojekt "Evolving Cell Signalling Network in Silico", das von der EU mit 1,6 Mio. Euro gefördert wird, soll Licht hinter den Austausch von Informationen zwischen Zellen bringen, berichtet die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Am Projekt, das am 1. Januar 2006 seine Arbeit aufgenommen hat und für drei Jahre anberaumt ist, sind unter anderem die Universitäten Birmingham, Dublin und Eindhoven beteiligt.

Die Biologen wissen bereits sehr genau über einzelne Zellbestandteile Bescheid, doch das ganze System berge noch viele Geheimnisse. Bei der Entschlüsselung der "Morsezeichen", die Zellen und Zellbestandteile miteinander austauschen, und bei der Rekonstruktion zellulärer Signalnetzwerke, wollen die Informatiker den Biologen jetzt helfen. "Unser Ziel ist es, mit Hilfe der Informatik die Evolution natürlicher Signalnetzwerke im Computer nachzuspielen, um so deren Arbeitsweise aufklären zu können", erklärt der Informatiker Peter Dittrich von der Nachwuchsgruppe "Biosystemanalyse" am Institut für Universität Jena. Dabei gehe es nicht einfach darum, natürliche Systeme am Computer zu kopieren. Die Bioinformatiker bedienen sich vielmehr des Computers als intelligentem Baumeister. "Wir geben ihm eine bestimmte Anzahl von Komponenten wie Chemikalien und Reaktionsmuster vor, die in den natürlichen Prozessen benutzt werden. Der Computer kann sie dann vielfach rekombinieren", erklärt Dittrich.

Die Forscher wenden dabei einen so genannten "evolutionären Algorithmus" an. Dabei errechnet der Computer mehrere mögliche Lösungen für ein Problem, sortiert die besten Varianten davon aus und experimentiert mit diesen weiter. "In der Natur haben sich die effektivsten Lösungen für bestimmte Aufgaben über Jahrmillionen durchgesetzt. Mit Hilfe der Informatik können wir diesen Prozess in wesentlich kürzerer Zeit nachvollziehen", führt Dittrich weiter aus. So werde es möglich, das Wissen über biologische Prozesse immer mehr zu verfeinern und Erkenntnislücken zu schließen. Die Variantenspiele des Computers könnten den Biologen auch Hinweise darauf geben, an welcher Stelle der Reaktionskette Eingriffe möglich sind, etwa um Krankheiten zu verhindern.

3.1.06 

Wie realistisch ist King Kong?

King Kong ist ein Geschöpf Hollywoods, aber die Biologie kennt solchen Gigantismus durchaus. "Tiere, die auf Inseln isoliert vom Rest ihrer Spezies leben, neigen dazu größer zu werden, als ihre Artgenossen auf dem Festland" sagt Sue Lieberman, Evolutionsbiologin und Direktor des Artenprogramms der WWF International.

"Es gibt Hinweise darauf, dass dies aufgrund fehlenden Wettbewerbs passiert und je weiter die Insel vom Festland und den übrigen Artgenossen entfernt ist, desto wahrscheinlicher ist die Entwicklung einer neuer Spezies".

Die größte Eidechse wird bis zu 3 Metern lang, wiegt bis zu 225 Kilo und ist auf den Komodo-Inseln zuhause, nach denen der Komodowaran auch benannt ist. Auf der Gough-Insel im Südatlantik gibt es "Monster-Mäuse", die sogar Albatroskolonien anfallen und deren Küken fressen. Sie sind dreimal größer als gewöhnliche Mäuse und haben diesen "Gigantismus" innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelt. Auf Madagaskar waren sogenannte Elefantenvögel zuhause, die bis zu drei Metern groß wurden. Es gab viele dieser Beispiele, jedoch ist vielen das gleiche Schicksal wie auch King Kong gemein. Sobald der Mensch in das Ökosystem der Inseln eingriff, war der Weg bis zum vollständigen Aussterben nicht lang und viele der merkwürdigsten Inselgeschöpfe gibt es nicht mehr.

 

Neue Rekord-Primzahl gefunden

Zwei amerikanische Professoren haben die bislang größte Primzahl gefunden. Sie hat 9.152.052 Stellen, wie das Internet- Primzahlenprojekt Great Internet Mersenne Prime Search (Gimps) in Orlando im US-Bundesstaat Florida berichtet.

Bisher hatte der deutsche Augenarzt Martin Nowak aus Michelfeld bei Schwäbisch Hall den Primzahlrekord gehalten. Nowaks im Februar 2005 entdeckte Primzahl ist 7,8 Millionen Stellen lang und damit rund 1,3 Millionen Stellen kürzer als der neue Rekordhalter von Curtis Cooper und Steven Boone von der Central Missouri State University in Warrenburg.

Die Entdeckung hätte auf einem einzelnen durchschnittlichen PC rund 4500 Jahre benötigt, teilt das Primzahlenprojekt Gimps mit. Im weltweiten «PrimeNet» suchen daher 70.000 Rechner gemeinsam nach neuen Primzahlen. Der virtuelle Supercomputer erreicht eine Leistung von 18 Billionen Rechenschritten in der Sekunde, damit würde er sich als Einzelrechner in die weltweit schnellsten 20 Supercomputer einreihen.


Vollständiger Artikel der Netzeitung

 

Albino-Schlange mit zwei Köpfen

Um mal der Überschrift "Kuriositäten" dieses Blogs gerecht zu werden, nun eine eher unwissenschaftliche, aber sicherlich kuriose Nachricht. Denn was könnte kurioser sein, als eine Albino-Schlange mit zwei Köpfen?

Ein amerikanisches Aquarium sucht einen Käufer für seinen exotischsten Bewohner: eine zweiköpfige Albino-Schlange. «Es ist eine fantastische Schlange», sagte der Direktor des World Aquariums in St. Louis, Leonard Sonnenschein. «Jeder, der sie sieht, ist verblüfft.» Das Aquarium will mindestens 150.000 Dollar (126.840 Euro) für die Schwarze Erdnatter (Elaphe obsoleta obsoleta) bekommen.

Das World Aquarium hatte das Reptil mit dem Namen «We» kurz nach der Geburt im Jahr 1999 für 15.000 Dollar gekauft. Die meisten zweiköpfigen Schlangen werden nur wenige Monate alt. «We» überlebte jedoch, weil ihre beiden Mäuler in einen Magen führen. Sie ist im Alter von sechseinhalb Jahren 1,20 Meter lang und 2,5 Zentimeter dick. Ihr Körper ist weiss, die beiden Köpfe sind rötlich. Der Zoologe Van Wallach vom Museum für vergleichende Zoologie an der Universität Harvard schätzt, dass die Schlage noch 10 bis 15 Jahre leben könnte.

Sonnenschein sagte, er wolle die Schlange beim Online-Auktionshaus eBay versteigern. Das aber ist nicht möglich - die Bestimmungen von eBay untersagen den Verkauf lebender Tiere, wie eine Sprecherin des Unternehmens versicherte.