Übersicht zu allen Artikeln dieses Blogs: Sitemap Neues aus der Wissenschaft

29.12.05 

China will zum Mond

..und unternimmt bereits die ersten Schritte.

Zunächst ist lediglich eine Umrundung des Mondes mit einem unbemannten Raumschiff geplant. Gegenwärtig wird der "Chang'e 1 Lunar Orbiter" und eine Startrakete gebaut und getestet. Geplant ist der Start für das Jahr 2007.

China hat bereits bemannte raumflüge in der Erdumlaufbahn erfolgreich in den Jahren 2003 und 2005 durchgeführt. Eine weitere bemannte Mission soll ebenfalls 2007 stattfinden.

Die Planungen für das Mondprogramm begannen im Jahre 2004. Gegenwärtig tragen sich auch Japan und die USA mit Plänen für Mondmissionen. Japan möchte mit einer bemannten Mission im Jahre 2025 auf dem Mond landen, die USA planen Gleiches für das Jahr 2018.

 

Stammzellen: Letzte Hoffnung dahin

Die Forschungsergebnisse des sükoreanischen Stammzellen-Forschers Hwang Woo-suk sind vollständig gefälscht. Die Hoffnung, dass noch zwei verbliebene Stammzelllinien die im Mai veröffentlichten Ergbnisse des Wissenschaftlers bestätigen könnten, hat sich nun auch zerschlagen.

Die Untersuchungskommission der Universtität Seoul konnte anhand von DNA-Analysen nachweisen, dass die fraglichen Stammzellen aus Embryonen gewonnen wurden und nicht, wie behauptet, Stammzellen von Patienten sind. Dies wurde in der heutigen Pressekonferenz berichtet.

Ein herber Rückschlag für Forscher auf diesem Gebiet und alle Kranken, die sich auf diesem Wege Heilung erhofften. Mit speziellen Stammzellen, die aus dem Gewebe von Erkrankten stammen, sollten Gewebe und Organe herstellbar sein, mit denen sich bestimmte Erkrankungen lindern oder heilen lassen.

Eine Kommentar von Hwang zu diesen neuen Ergebnissen gibt es nicht. Vermutlich wird er sich erneut entschuldigen und darauf bestehen, dass alle Forschungsergebnisse, deren Fälschung bisher nicht nachgewiesen werden konnte, stimmen. Bis zum nächten Beweis einer Fälschung und der nächsten Entschuldigung.

Momentan steht z. B. noch der erste geklonte Hund auf der Liste seiner wissenschaftlichen Verdienste. Aber wen interessiert schon so etwas.

28.12.05 

Südpol in 33 Tagen: Neuer Rekord


Der Österrreicher Wolfgang Melchior erreichte gestern nach 33-tägigem Marsch den Südpol. Dies gelang ihm zusamen mit 4 Begleitern ohne Unterstützung von aussen und ohne sogenante Parasails, mit denen sich andere Gruppen mit Hilfe des Windes fortbewegten. Damit wurde der bisherige Rekord von 40 Tagen deutlich unterboten.

Die Gruppe um Melchior marschierte auf Skiern mit einem Tagespensum von 40,3 km. Die "Reisegruppe" sucht nun ein Camp am Südpol auf, wo sie auch Neujahr und den Eintrag ins "Guinnes Buch der Rekorde" feiern werden. Gesundheitlich seien alle wohl auf bis auf Blasen an den Füßen. In seinem Weblog finden Sie einige viel schöne Photos von dieser aussergewöhnlichen Reise und das Tagebuch von Melchior

 

Galileo: Europa positioniert sich

Europas erster Navigations-Satellit für das "Galileo-Programm" wurde gestern gestartet.

Die russische Weltraumbehörde Roskosmos teilte mit, dass eine Sojus-Rakete mit einem 600 kg schweren Satelliten am Mittwoch von der kasachischen Steppe in Baikonor startete und in seine Umlaufbahn in 23.000 km Höhe beförderte.

Mit dem Gelileo-Programm möchte Europa eine Alternative zu dem amerikanischen GPS-System anbieten und die Abhängigkeit von den USA beenden. Es ist geplant, dass das europäische System im Jahr 2008 betriebsbereit sein wird.

Das GPS-System ist die Basis für viele Navigationssysteme und andere Techniken, in denen eine genaue Lokalisierung auf der Erdoberfläche eine Rolle spielen. Dazu sind viele stationäre Satelliten im Orbit, welche die Erde lückenlos vermessen und durch Rechenmodelle exakte Ortsbestimmungen geeigneter Sender zulassen.

Die Europäer monieren, dass die Nutzung durch zivile Systeme zwar möglich ist, jedoch durch die USA absichtlich "unschärfer eingestellt" sind als die zur Nutzung durch das amerikanische Militär. Für manche Techniken ist dies jedoch nicht ausreichend.

Der nun gestartete Satellit bildet den Grundstein für ein Netz von ca. 30 Satelliten, welches in 3 Jahren die gesamte Erdoberfläche überwachen kann. Es handelt sich dabei um das größte europäische Weltraumprogramm, an dem Firmen wie die europäische EADS, die französischen Thales und Alcatel, die britische Inmarsat, die italienische Finmeccanica und Spaniens AENA und Hispasat beteiligt sind. Unterstützt wird das Projekt von nicht europäischen Staaten wie der Ukraine, China und Israel.

Der erste Satellit dient zunächst Testzwecken. Der nächste Start ist für den Frühling 2006 vorgesehen.

27.12.05 

Sonnensystem: Einmal umrühren bitte


So ähnlich könnte es ausgesehen haben, als unser Sonnensystem vor 4,6 Milliarden Jahren entstand. Dazu haben Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Berlin eine neue Theorie entwickelt und in der Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" (Band 364, Seite 961) veröffentlicht.

Der bisherigen Theorie zufolge entstand unser Sonnensystem zusammen mit Hunderten weiterer Sterne aus einer riesigen Gas- und Staubwolke. Die Wolke zerfiel in zahlreiche "Knoten", die wiederum unter ihrer eigenen Schwerkraft zusammenfielen, bis sich unter dem steigenden Druck die Sonnen entwickelten.

Um viele dieser Sterne, darunter auch unsere Sonne, bildete sich eine Scheibe aus Gas und Staub. Staubteilchen blieben aneinander kleben und formten größere feste Strukturen, die durch ihre Schwerkraft weiteres Material aufsammelten und schließlich zu planeten wurden. Während dies für die sonnennahen Planeten ein schlüssiges Konzept ist, erklärt diese Theorie nicht die Entstehung der äußeren Planeten Uranus, Neptun und Pluto. Für diese würde der Prozess zu lange dauern. Nach den derzeitigen Modellen würden etwa hundert Millionen Jahre vergehen, bis sich solche Planeten bilden.

Denn Beobachtungen junger Sterne zeigen, dass sich die so genannte "protoplanetare" Staubscheibe schon nach wenigen Millionen Jahren komplett auflöst - astronomisch gesehen ein Wimpernschlag. Das Material wird entweder von der starken Ionenstrahlung der jungen Sonne hinaus getragen, von der Ultraviolettstrahlung heißer junger Riesensterne verdampft oder von den Schockwellen explodierender Sterne fortgerissen. "Uranus und Pluto dürften nach solchen Modellen gar nicht existieren", so die Forscher.

Die Planeten hatten möglicherweise einen Geburtshelfer: Ein Nachbarstern kam der jungen Sonne mit ihrer Staubscheibe so nahe, dass seine Anziehungskraft den Staubgürtel regelrecht durcheinander wirbelte. Verklumpungen entstanden, die unter ihrer eigenen Schwere zusammenfielen und dabei riesige Wirbel bildeten. In diesen Wirbeln sammelte sich der Staub, etwa wie sich Teekrümel in der Mitte der Tasse sammeln, wenn man den Tee umrührt. Dadurch konnten sich die Staubkrümel viel schneller zu Protoplaneten zusammenballen als in einer ungestörten Scheibe.

Computersimulationen, die jetzt in Bonn an einem Hochleistungsrechner durchgeführt wurden, zeigen, dass solche Gravitationsinstabilitäten nicht nur möglich sind, sondern dass die aus ihnen entstehenden Klumpen sogar die richtigen Umlaufbahnen haben. "Ein Neptun oder ein Pluto ist ebenso möglich wie eine Sedna oder ein 2003 UB313", sagt Diplom-Physiker Ingo Thies, wobei er auf zwei der größten bisher gefundenen Objekte jenseits des Neptun verweist.

In den nächsten Jahren wollen die Bonner Astronomen diesen neuen Weg der Planetenbildung mit verfeinerten Methoden und verbesserten Rechnern noch genauer unter die Lupe nehmen.

 

Stammzellen in Deutschland

Gibt es das überhaupt?

Ja, aber, in Deutschland dürfen Stammzellen nicht erzeugt werden und auch nur Zelllinien verwendet werden, die vor einem bestimmten Datum hergestellt wurden (Quelle). Dies wird in einem gesonderten Importgesetz bestimmt. Das Gesetz stellt ein großes Hemmnis dar, wenn es darum geht, Behandlungsmöglichkeiten für viele Erkrankungen zu finden.

Prof. Jürgen Hescheler, Neurophysiologie der Universität Köln, betont, dass er dringend neue embryonale Stammzellen benötigt, die er aber laut Gesetz nicht über therapeutisches Klonen gewinnen durfte.

Hescheler hatte Ende 2004 als weltweit erster gezeigt, dass Herzmuskelzellen, die sein Team aus humanen embryonalen Stammzellen gezüchtet hatte, voll funktionsfähig waren.

An den strengen deutschen Regeln für die Stammzellforschung soll sich nach dem Willen von Forschungsministerin Anette Schavan nichts ändern. Die CDU-Politikerin lehnt eine Lockerung der Bestimmungen ab.

Die Bundesregierung werde keine Initiative zur Änderung des Gesetzes ergreifen, sagte Schavan der «Berliner Zeitung». Sie achte den Kompromiss sehr, den der Bundestag vor einigen Jahren gefunden habe. Er erlaube die Nutzung in engen, aber ethisch vertretbaren Grenzen. «Ich persönlich glaube, dass dies ausreicht».

Der Mensch dürfe sich nicht mit der Aura des Schöpfers umgeben, sagte sie weiter. In Deutschland ist die Gewinnung embryonaler Stammzellen verboten.

26.12.05 

Stammzellen-Skandal: Noch Fragen offen

Es ist klar, dass der südkoreanische Stammzellenforscher Hwang Woo-Suk einen Großteil seiner Forschungsergebnisse gefälscht hat.

Gegenwärtig unternimmt ein 9-köpfiges Gremium aus Wissenschaftlern den Versuch, die Wahrheit von der Lüge zu trennen. Bewiesen ist bisher, dass 9 der geklonten Patienten-Stammzelllinien gefälscht waren (wir berichteten). Unklar ist jedoch, ob noch eingefrorene Proben, die jetzt aufgetaut wurden doch die Forschungsergebnisse bestätigen können.

Es besteht weiterhin die Hoffnung, so das Gremium, dass durch DNA-Proben das Gelingen des Klonprozesses nachgewiesen werden könne. Gegenwärtig sind drei unabhängige Labors damit beauftragt, die zwei verbliebenen Zellkulturen zu überprüfen. Die Hoffnung sei unter den gegenwärtigen Umständen jedoch verschwindend gering und der wissentliche und willentliche Betrug auch mit diesem Teilerfolg nicht aus der Welt zu schaffen.

Dennoch ergäbe sich dann die Möglichkeit, auf den Forschungsergebnissen aufzubauen und durch geklonte Patientenstammzellen Erkrankungen zu behandeln. Hwang beteuert weiterhin, dass die Forschungsergebnisse stimmen und Zellen geklont wurden, jedoch eine Pilzinfektion der Zellkulturen die Ergebnisse zerstörte. Man wird ihm das möglicherweise glauben können, wenn die aktuell laufenden Tests ergeben sollten, dass es sich bei den verbliebenen Zellkulturen um geklonte Zellen handelt. Es änderte jedoch nichts daran, dass er versuchte, die Zerstörung der Zellen durch den Pilzbefall für die Veröffentlichung seiner Ergebnisse in der Zeitschrift "Science" unter den Tisch fallen zu lassen.

Hwang sieht unabhängig vom Ausgang der Untersuchungen einem Verfahren wegen Unterschlagens von Forschungsgeldern entgegen. Von seiner Professur war er bereits in der letzten Woche zurückgetreten.

25.12.05 

Wissenschaftlicher Betrug hat Tradition

Der Skandal um den sükoreanischen Forscher Hwang und seine Stammzellen schlägt gegenwärtig hohe Wellen in der Welt der Wissenschaft. Die Fälschung von wissenschaftlichen Ergebnissen ist jedoch nichts Neues in der Forschung. Es gibt einige Forschungsergebnisse, welche auch weiterhin in der Öffentlichkeit als richtig wahrgenommen werden, obwohl sie nachweislich falsch oder gefälscht sind.

Hier die Liste der Wissenschaftlichen Ergebnisse, die weiterhin ihre Anhänger haben:

  • 1998 erschien eine Studie im "Lancet", welche einen Zusamenhang zwischen Masern-Impfungen und Autismus bei Kindern herstellte. Die Mehrheit der beteiligten Autoren zog die Studie später wieder zurück, da herausgefunden wurde, dass der Hauptautor von Anwälten betroffener Eltern bezahlt wurde. In späteren Studien konnte kein Zusammenhang zwischen Impfungen gegen Masern und Autismus hergestellt werden. Das Thema wird jedoch weiterhin kontrovers diskutiert, trotz erwiesene Fälschung.

  • 2002 erschien ein Artikel in "Science", in dem über parkinson-ähnliche Gehirnschäden durch die Droge Ecstasy berichtet wurde. In einem Tierversuch stellten die Forscher diese Gehirnschäden bei Affen fest, nachdem diesen die Droge hochdosiert injiziert wurde. Später wurden die Ergebnisse zurückgezogen, nachdem die Forscher feststellten, dass die injizierte Droge verwechselt wurde und den Tieren versehentlich Amphetamine statt Ecstasy verabreicht wurde.

  • 2001 wurde ein Artikel in "Nature" veröffentlicht, in dem über eine Kontamination von Wild-Mais durch genetisch veränderten Mais in mexikanischen Anbaugebieten berichtet wurde. Die Editoren des Journals fanden bei späterer Nachbetrachtung der Ergebnisse so viele Ungereimtheiten in der Studie, dass in Frage gestellt wurde, ob genetisch veränderter Mais überhaupt gefunden wurde.

  • 1999 wurde festgestellt, dass die Ergebnisse einer Studie aus dem California's Lawrence Berkeley Laboratory gefälscht waren, in denen ein direkter Zusammenhang zwischen Stromleitungen und Krebserkrankungen hergestellt wurde

  • Mehrere Millionen Bücher verkaufte der Reproduktionsmediziner Landrum Shettles von der Colombia University in New York. Unter dem Titel "How to Choose the Sex of Your Baby" vermittelte der Arzt Anweisungen, mit denen durch bestimmte sexuelle Praktiken und Timing das Geschlecht des entstehenden Kindes bestimmt werden kann. Spätere Untersuchungen konnten die Effektivität dieser Methoden nicht belegen, oder vielmehr konnten deren Zuverlässigkeit widerlegen. Trotzdem sind die dort beschriebenen Techniken weiterhin Bestandteil vieler Ratgeber.

Diese Liste lässt sich leider endlos fortsetzen und wird genährt durch den Druck auf Forscher, Publikationen zu produzieren (statt zu forschen), dem Ehrgeiz in Verbindung mit Faulheit der Forscher und der Bias, die entsteht, wenn Ideologien und Wissenschaft vermischt werden. Und dann gibt es natürlich auch noch die kriminellen Wissenschaftler, die bezahlte Ergebnisse liefern.

 

Achtung: Uhren eine Sekunde vorstellen!

Die Erde eiert. Zwar unmerklich, aber es führt dazu, dass es am Ende dieses Jahres eine Minute mit 61 Sekunden geben wird. 23:59:60 wird die Uhr anzeigen (zumindest Atomuhren), bevor sie auf 00:00:00 umspringen werden. Dieses Ereignis wird jedoch nur in der Greenwich-Zeitzone so eintreten, in Deutschland ist es dann schon ein Uhr Nachts und an der ostküste der USA wird die Zusatz-Sekunde um 7 Uhr abends eingefügt.

Mit dieser zusätzlichen Sekunde wird erreicht, dass die Uhren wieder innerhalb der 0,9 Sekunden-Abweichung von der Rotationszeit der Erde liegen. Und diese variiert aufgrund vieler Faktoren, unter anderem den Wasserbewegungen auf den Ozeanen. Zuletzt war das Jahr 1999 eine Sekunde länger. Grundsätzlich wären auch negative Schaltsekunden möglich, dies war seit deren Einführung im Jahre 1972 jedoch noch nie der Fall.

Wer legt das eigentlich fest? Der "International Earth Rotation und Reference Systems Service". Nun wissen Sie das jetzt auch.

Warum ist das so wichtig, dass die Zeit überall synchron läuft? Vor allem für Hochgeschwindiglkeits-Kommunikationssysteme ist diese Synchronisierung von großer Beeutung

 

Weihnachtsmann im Weltraum

Ein unbemanntes Raumschiff dockte gestern anchmittag pünktlich an der internationalen Raumstation ISS an und brachte Weihnachtsgeschenke für den russischen Kosmonauten Valery Tokarev und den Astronauten William McArthur mit.

"Santas Schlitten ist angekommen", teilte McArthur mit."Valery und ich sind sehr brav gewesen in diesem Jahr und ich erhoffe mir, dass er uns viele gute Sachen mitgebracht hat. Die beiden sind gegenwärtig seit fast drei Monaten im Weltraum.

Die NASA weigerte sich, mitzuteilen, was in der Sendung enthalten war, jedoch meldete die russische Itar-TASS, dass neben Wasse, Nahrung und Treibstoff, auch eine Puppe von Väterchen Frost, DVDs und Schokolade mitgeschickt wurden.

Die russischen Progress-Schiffe sind gegenwärtig die einzigen Versorger der Raumstation, nachdem Columbia im Jahre 2003 7 Astronauten in den Tod riß und ein Flug der "Discovery" in diesem jahr ebefalls pannenbehaftet war, so dass die NASA gegenwärtig keine Flüge mehr plant und frühestens im Mai ein neuer Anlauf genommen werden soll die Space-Shuttles vom Boden zu bekommen.

 

Das geheimnisvolle Leben der Telöffel

Es ist immer wieder schön, wenn Forscher sich den Themen zuwenden, die wirklich relevant sind für den Alltag. "Was z. B. passiert eigentlich mit Teelöffeln in Kantinen?" war die Frage, die in einer Untersuchung im British Medical Journal endlich geklärt werden konnte.

Dabei wurde streng wissenachaftlich vorgegangen: 70 Teelöffel der eigenen Hauskantine wurden unerkennbar markiert und ihre Bewegungen im Institut über einen Zeitraum von 5 Monaten verfolgt. Wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, verschwanden 80 Prozent der markierten Teelöffel in diesem Untersuchungszeitraum.

"Bei dieser Verlustrate müssten jährlich ca. 250 neue Teelöffel gekauft werden, um eine Population von 70 Löffeln auf Dauer erhalten zu können. Teelöffel sind ein Teil des Bürolebens und das Verschwinden der Löffel beweist, das dieses einer ständigen Bedrohung unterworfen ist", so die Forscher.

Die Autoren der Studie bedauern ausdrücklich, dass die teelöffelbezogene Forschung ein sehr ungewöhnliches Schattendasein führt und bieten dafür verschiedene Erklärungen an:

Angelehnt an Douglas Adams' Hitchhikers Guide to the Galaxy, wäre eine Theorie, dass die Teelöffel still und heimlich zu einem Planeten auswandern, der ausschließlich von löffelartigen Wesen bewohnt wird. Ein löffeliges Nirvana.

Auch die Theorie des "Resistentialismus" könnte als Erklärung dienen. Hier führt die natürliche Aversion der unbewegten Objekte gegeüber humanoiden Lebensformen zur Flucht der Löffel. Wobei die Tatsache, dass es sich um unbwegte Objekte handelt die Unterstützung Dritter voraussetzt.

Möglicherweise sind die Löffel aber auch nur geklaut worden.

Lim MS, Hellard ME, Aitken CK.
The case of the disappearing teaspoons: longitudinal cohort study of the displacement of teaspoons in an Australian research institute.
BMJ. 2005 Dec 24;331(7531):1498-500

24.12.05 

Makaber: Großes Gehirn macht intelligenter

Nicht die Tatsache, dass die Intelligenz von der Gehirngröße abhängt ist makaber, sondern die Art und Weise, wie dieses Studienergebnis zustandekam:

Es gibt schon eine Vielzahl von Studien, welche sich mit der Thematik der Intelligenz und den anatomischen Gegebenheiten des Gerhirns beschäftigten. Das Problem war jedoch immer, das Volumen des Gehirns exakt zu bestimmen. Bildgebende verfahren sind nicht genau genug und zwar ist bei Verstorbenen die Gehirngröße exakt feststellbar, aber ihre Intelligenz nicht mehr. Daher waren die Ergebnisse von Studien zu diesem Thema auch eher widersprüchlich.

In einer neuen Studie wurden Patienten mit einer unheilbaren und letztlich tödlichen Erkrankung untersucht. Diese unterzogen sich zu ihren Lebzeiten einem ausführlichen Intelligenztest und nach ihrem Tod wurde das Volumen des Gehirns exakt bestimmt....wie kommt man nur auf so etwas?

Wie auch immer, Folgendes kam dabei heraus: Bei Frauen hängt die Sprachliche Intelligenz direkt von der Gehirngröße ab, für männliche Rechtshänder galt dies ebenfalls. Nicht jedoch für Linkshänder, die Forscher erklären dies mit der Annahme, dass das Sprachvermögen bei Männern stärker in einer Gehirnhälfte konzentriert ist.

Das räumliche Vorstellungsvermögen hängt bei Frauen weniger stark von der Größe des Gehirns ab wie die Sprache, jedoch konnte hier im Gegensatz zu den Männern auch ein Zusammenhang hergestellt werden.

Interessant war auch, dass ddas Volumen der Männergehirne mit zunehmendem Alter deutlich abnahm im Gegesatz zu dem der Frauen.

Die zusammenfassende Schlussfolgerung der Forscher: Viel Dinge werden in den Gehirnen von Mann und Frau völlig unterschiedlich verarbeitet.

Brain, Veröffentlicht 9.12

23.12.05 

Wie sich Rentiere fit für den Schlitten halten

Die Rentiere in der Arktis leben in langen Phasen der Dunkelheit und im Sommer des durchgehenden Sonnenlichts. Der Frage,m wie sich in einer solchenSituation der tagesrhythmus über das Jahr entwickelt, interessierte Karl-Arne Stokken von der Universität von Tromsø.

Ihre innere Uhr funktioniert unabhängig vom wechselnden Tageslicht. Im Frühjahr und im Herbst orientieren sich die Rentiere am Lauf der Sonne, während sie in der Zeit dauerhaften Sonnenlichts oder dessen völligem Fehlen in einem Rhythmus von weniger als 24 Stunden äsen oder schlafen. In dieser Zeit entwickeln sie also ihren eigenen Takt und folgen der inneren Uhr. Im Sommer sind die Zeiten des Äsens länger und zum Winter die Schlafphasen, jedoch bleibt der Tagesablauf in diesen Zeiten ähnlich.

Dementsprechend fit können die Retiere dann auch dem Weihnachtsmann zur Hand gehen.

 

Agressive Austern

Dass Austern auch ein Problem sein können, steht ausser frage, wenn man sich mit der Frage abplagen muß, ob man die Austern mit oder ohne Zitrone zu sich nimmt. Und wie man sie anschließend bezahlen soll.

Letzteres dürfte in Zukunft weniger das Problem sein, denn Austern gibt es jetzt in Hülle und Fülle. Und dies zum Bedauern von Umweltschützern auch in zunehmenden Mengen im deutschen Wattenmeer. Der WWF berichtet über eine zunehmend flächendeckende Ausbreitung der pazifischen Auster im Nationalpark Wattenmeer.

Diese wurde nach nach der Ausrottung der einheimischen Art zunächst an der niederländischen Küste in Farmen gezüchtet wurden, und breitete sich von diesen Anfängen massenhaft aus.
"Das Beispiel belegt, dass die Risiken der Zucht fremder Arten im Wattenmeer unkalkulierbar sind", meint WWF-Expertin Beatrice Claus. Durch ihr schnelles Wachstum würde die fremde Auster vor allem Miesmuschelbänke gefährden. Darüber hinaus verändere sich durch die Invasion auch der gesamte Stoffhaushalt im Wattenmeer, so Claus. Sie geht davon aus, dass viele der Auswirkungen "wahrscheinlich unumkehrbar sind".

 

Hwang: Nun ist es amtlich.

Die Forschungsergebnisse des südkoreanischen Stammzellforschers Hwang sind gefälscht, es wurde hier bereits über diesen Verdacht berichtet.

Eine unabhängige Prüfungskommission gab nun die Ergebnisse ihrer Untersuchungen bekannt. Demzufolge sind 9 von den untersuchten 11 Stammzelllienien, die von erkrankten Patienten gewonnen wurden, um sie möglicherweise damit heilen zu können, gefälscht.

Statt die Zellen in sehr aufwendigen Verfahren zu klonen,wurde entnommenes Gewebe der Patienten geteilt und das eine als Ursprungsgewebe ausgegeben und der andere Tail als geklontes. Damit ließen sich dann auch die DNA-Kontrollen überlisten.

Es scheint damit ausgeschlossen, dass es sich hier um ein Versehen handelt, vielmehr ist hier von einer gezielten Manipulation auszugehen. Auch fand sich kein Nachweis für die Existenz der zwei Stammzelllininien, von denen Hwang nach wie vor behauptet,dass sie existieren. Dennoch bat er nun auch um die Rücknahme seiner Veröffentlichung in "Science".

In Frage stellen muß man nun auch die Veröffentlichungen über den ersten geklonten Hund, der ebenfalls in diesem Jahr in "Nature" erschien.

Eigentlich schade, dass dies nun wieder alles in Frage gestellt wird, denn die Hoffnungen, die in die Stammzellforschung gelegt werden, sind nun vorübergehend enttäuscht und niemand weiß, wieweit wir wirklich zurückgefallen sind. "Zurück auf Los" für die Menschen, die jetzt gehofft hatten und "Gehe in das Gefängnis" steht möglicherweise für Hwang an.

 

Australier waren gross und schnell

In Australien sind jetzt ca. 20.000 Jahre alte Fussabdrücke gefunden worden. Es handelt sich dabei um mehrere hundert zum Teil sehr gut erhaltene Abdrücke, welche im Mungo-Nationalpark des südostaustralischen Staates New South Wales zuerst im Jahre 2003 entdeckt wurden und nunmehr komplett freigelegt sind.

Entstanden sind die Abdrücke zu einer Zeit, als in dem jetzt trockenen Gebiet noch ein großer See lag, an dessen schlammigem Ufer die Fußabdrücke entstanden, die später durch Erde und Sand überdeckt wurden.

Interessant sind dabei die Spuren eines Mannes, der schätzungsweise 1,94 groß gewesen sein muß und vermutlich ein schneller Läufer war. Die Wissenschaftler schätzen seine Laufgeschwindigkeit auf ca. 30 Stundenkilometer.

 

Stardust: Landung nach langer Reise

Nach einer 4,6 Milliarden Kilometer langen Reise landet die Weltraumsonde "Stardust" am 15. Januar wieder auf der Erde. Und brimgt verspätete Weihnachtsgeschenke von "Wild2" mit, einem Kometen, der sich am äußersten Rand unseres Sonnensystems bewegt. Die Sonde hatte bei einem Vorbeiflug Staub des Kometen aufgenommen.

Da der Komet sich meist am äußeren Rand des Sonnensystems aufhält, erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems, da das mitgebrachte Material dessen Entstehung keinen wesentlichen äußeren Eiflüssen unterworfen war.

22.12.05 

Lebenserwartung: Männer holen auf

Männer holen den Vorsprung der Frauen bei der Lebenserwartung auf. Der neue "Longevity Index" der Credit Suisse First Boston zeigt zwar, dass Frauen im Schnitt 4 Jahre länger leben als die Männer, die Männer jedoch die Lebenserwartung doppelt so schnell erhöhen.

Dies liegt an den veränderten weiblichen Lebensumständen. Frauen arbeiten härter, rauchen mehr und sind mehr Stress ausgesetzt, alles Risikofaktoren für die Todesursache Nummer 1: Herzerkrankungen. "Wir ziehen auf eine Art und Weise gleich, die wir so eigentlich nicht wollen" sagt Dr. Sharon Brangman, Mitglied der American Geriatrics Society. Die Zahl der von Lungenkrebs betroffenen Männer sank in den letzten Jahren, die der Frauen jedoch stieg an.

"Frauen begannen vor ca. 25 Jahren ernsthaft mit dem Rauchen und nun kommen die Folgen dieser Verhaltensänderung zum Tragen" vermutet Dr. Michael Thun, der Leiter für epidemiologische Fiorschung der American Cancer Society.

In den USA beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer 78,1 Jahre und für Frauen 82,6 Jahre. Bei den Männern betrug die Verlängerung der Lebenserwartung in dem 22-jährigen Beobachtungszeitraum 3,7, für Frauen 1,7 Jahre.

 

Tanzen: Aussehen ist wichtig

Man kann sich noch so geschmeidig über die Tanzfläche bewegen, letztlich reduziert sich die Attraktivität beim anderen Geschlecht dann doch nur wieder auf das Aussehen. Am schönsten tanzt, wer gut aussieht, so zumindest die subjektive Betrachtungsweise der Zielgruppe und auf diese kommt es ja an.

Wissenschaftler der Rutgers University sind dem Geheimnis des Tanzens auf die Spur gekommen. Der Anthropologe William Brown vom Center for Human Evolutionary Studies hat mehr als 180 jamaikanische Teenager beim Tanzen gefilmt und die Aufnahmen danach in Computer animierte androgyne Figuren umgewandelt. Die besten Wertungen erhielten interessanterweise jene Tänzer, die in Wirklichkeit symmetrischere Körper hatten, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com in seiner jüngsten Ausgabe.

Der Effekt war sogar noch stärker, wenn Frauen Männern beim Tanzen zusahen als umgekehrt. Frauen gaben den Männern auch höhere Wertungen als Männer tanzenden Frauen. "Zuerst waren wir erstaunt darüber, dass Männer bessere Tänzer waren als Frauen", meint Brown. Retrospektiv betrachtet, hätten wir das allerdings vorhersagen sollen, meint der Wissenschaftler. "Weil Frauen generell die größere Last bei der Fortpflanzung tragen, sind sie offensichtlich wählerischer, was die Wahl der Männer betrifft." Für Männer bedeute dies hingegen einen größeren Leistungsdruck am Tanzparkett.

Was bei der Wahl der Männer offensichtlich zählte, war die Symmetrie des Körpers. Ähnlich geformte Knöchel und symmetrische Ohren werden offensichtlich generell mit genetischer Qualität gleichgesetzt, da sie auf eine gleichmäßige Entwicklung im Mutterleib hinweisen. Vorangegangene Untersuchungen haben bestätigt, dass symmetrisch geformte Menschen häufig als attraktiver beurteilt werden.

 

Der Mensch ist Ergebnis seiner eigenen Züchtung

Sieben Prozent der menschlichen Gene wurden in dem letzten 50.000 Jahren durch natürliche Auslese geprägt. In etwa entspricht dies dem Anteil der Genveränderung, die bei der Züchtung von Wildmais zu den jetzt in der Landwirtschaft genutzten Sorten entstand.

Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of California gekommen. Eine Möglichkeit genetische Veränderungen zu erkennen, ist die Analyse der so genannten SNPs. Dabei handelt es sich um geringfügige Abweichungen des Genoms, genauer gesagt, um Variationen von einzelnen Basenpaaren. Entscheidend ist, nach SNP-Paaren zu suchen, die häufiger gemeinsam auftreten als durch die normale genetische Veränderung innerhalb der Generationen zu erwarten wäre.

Diese Veränderungen, die häufiger als erwartet auftreten, können durch eine natürliche Selektion stattfinden oder durch gezielt herbeigeführte Umweltbedingungen, wie es bei oben erwähnten Mais auch der Fall war während seiner Domestizierung.

Es ist daher zu vermuten, dass der Mensch mit dem Einsetzen der modernen Zivilisation ähnlich domestiziert wurde. "Eines der größten Ereignisse der letzten 50.000 Jahre ist die Entwicklung der Kultur. Durch die radikale und rasche Veränderung unserer Umwelt durch unsere Kultur haben wir eine neue Art von Auswahldruck auf uns selbst ausgeübt." teilen die Forscher mit. Gene, die den Proteinstoffwechsel unterstützen, tauchen in der Liste der kürzlich veränderten Gene besonders häufig auf. Das gilt auch für Gene, die mit der Widerstandskraft gegen Infektionen in Zusammenhang stehen. Ähnliche Veränderungen wurden im Bereich der Gehirnfunktionen festgestellt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die größten Fortschritte in der Maiszucht in den letzten Jahren durch gezielte gentechnische Massnahmen erfolgte. Ob dies beim Menschen auch so sein wird?

Proceedings of the National Academy of Sciences

 

Frosten mit Salz

Die Wirkung von Salz als Tauhilfe im Winter ist bekannt und wird millionenfach auf Gehwegen und Straßen verwendet. Man kann mit Salz aber auch das Gegenteil erreichen, nämlich effizient kühlen. Zumindest mit flüssigem Salz geht dies, wie das Institut für Technische Thermodynamik und Kältetechnik (ITTK) der Universität Karlsruhe berichtet. Dort sollen entsprechende Techniken weiterentwickelt werden.

Flüssige Salze, auch ionische Flüssigkeiten genannt, unterscheiden sich nicht wesentlich vom normalen Kochsalz. Im Gegensatz zu diesem, das seinen Schmelzpunkt bei rund 800 Grad erreicht, werden ionische Flüssigkeiten aber schon bei Raumtemperatur flüssig. Darüber hinaus leiten und speichern sie besonders effizient Wärme - eine Eigenschaft, die sich die Forscher in der Kältetechnik jetzt zunutze machen. "Die in herkömmlichen Absorptionskältemaschinen verwendeten Kältemittelpaare Ammoniak und Wasser bzw. Lithium-Bromid und Wasser besitzen zahlreiche negative Eigenschaften", erklärt Prof. Karlheinz Schaber von der ITTK im Gespräch mit pressetext. Während Ammoniak giftig ist und im Gemisch mit Wasser kein gutes thermodynamisches Verhalten aufweist, ist Lithium-Bromid korrosiv und neigt zur Kristallisation.

Im Gegensatz dazu versprechen ionische Flüssigkeiten Betriebssicherheit, Langzeitstabilität sowie eine problemlose ökologische Entsorgung. Darüber hinaus könnten sie sich bei der Einbindung in geo- und solarthermische Prozesse als wirtschaftlich überaus interessant erweisen.
"Niedertemperaturquellen wie Erdwärme oder Solaranlagen, die im Sommer einen Wärmeüberschuss produzieren, wären klimatechnisch so optimal nutzbar", meint Schaber. Eine Revolution in der Kühlschrankproduktion hält er hingegen eher für unwahrscheinlich. "Moderne, strombetriebene Kühlschränke sind energetisch so ausgereizt, dass für die nächsten Jahrzehnte in diesem Bereich wohl kaum etwas zu erwarten ist", so Schaber.


Quelle: Pressetext

 

Arktis: Eisbären gehen unter

Es wurde hier bereits berichtet: Die Arktis schmilzt. Das scheint nun bereits zu Problemen bei der Tierwelt zu führen.

Wie Forscher bei der 16. Konferenz der Biologie von Meeressäugern in San Diego berichten, gibt es sogar Berichte darüber, dass unter Eisbären Kannibalismus und Selbstmord herrscht. Experten meinen zwar, dass es zu früh sei, um diese Angaben zu bestätigen, räumen allerdings ein, dass sich die Lebenssituation der Säuger in den vergangenen Jahren dramatisch verändert hat, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature .

Meeresbiologen des US Minerals Management Service berichteten bei der Konferenz darüber, dass sie im Herbst vier ertrunkene Eisbären vor der Nordküste Alaskas entdeckt hatten. Die Wissenschaftler berichteten darüber hinaus, dass sie eine Vielzahl von Eisbären schwimmend im offenen Meer entdeckten. Manche von ihnen waren 95 Kilometer von der Küste entfernt. 20 Prozent der Eisbären dieser Region konnten die Forscher im September nur im eisfreien Wasser sichten. In den Jahren zuvor waren es lediglich vier Prozent.

"Natürlich sind die Eisbären von der Klimaerwärmung betroffen", meint Tonje Folkestad, Klimaexpertin vom WWF-Norwegen. "Wir können im Moment nicht bestätigen, dass Eisbären zunehmend wegen der Klimaveränderung ertrinken", meint die Expertin im pressetext-Interview. Es sei logisch, dass Eisbären im kalten Wasser schneller erschöpft sind und nach 80 Kilometern schwimmen leichter ertrinken können, als nach 20. Ein allgemeiner Trend zu ertrinkenden Eisbären sei derzeit aber nicht ableitbar, so Folkestad.

 

Nervenzellen aus adulten Stammzellen

Zur Behandlung von Erkrankungen mit aus Stammzellen hergestellten Organen oder Geweben benötigt man nicht unbedingt embryonale Stammzellen. Letztere sind aufgrund der ethischen Problematik gegenwärtig sehr umstritten, nicht zuletzt auch aufgrund fraglich gefälschter Veröffentlichungen des sükoreanischen Stammzellen-Forschers Hwang.

Der Wissenschaftler Peter Schultz vom Scripps Research Institute in La Jolla/Kalifornien http://schultz.scripps.edu hat mit nun seinem Team nun einen Wirkstoff synthetisiert, der neuronale Rattenhirn-Stammzellen dazu anregt, selektiv zu Nervenzellen (Neuronen) zu differenzieren. Damit könnte das Molekül namens Neuropahtiazol ein neuer Lösungsansatz für die Herstellung von Stammzellen sein. Vorteil dieses Verfahrens wäre, dass man degenerative Erkrankungen des Nervensystems wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose mit sogenannten adulten Stammzellen heilen könnte und keine menschlichen Embryonen benötigte.

Adulte neuronale Stammzellen bergen das Potenzial, zu funktionstüchtigen Neuronen und neuronenbegleitenden Zellen (Astroglia) zu reifen. Die Mechanismen sind bisher allerdings nur wenig geklärt. Bei den neurodegenerativen Erkrankungen setzen die Wissenschaftler Hoffnungen auf die Stammzelltherapie. Stammzellen können sich teilen und sind noch nicht differenziert, können sich also prinzipiell zu einem beliebigen Zelltyp entwickeln. So können sich neuronale Stammzellen aus bestimmten Regionen des erwachsenen Hirns zu Neuronen, Astrocyten - das sind Zellen, die die Neuronen versorgen - oder Gliazellen, die die elektrische Isolierung um die Fortsätze der Neuronen bilden, differenzieren. Zwar sind einige Substanzen wie Vitamin-A-Säure dafür bekannt, die Differenzierung auszulösen oder zu lenken, allerdings kann keine davon eine ausreichende Aktivität und Selektivität bieten.

Das Team um Schultz hat nun gezielt nach einem Molekül gesucht, das neuronale Stammzellen ausschließlich zu Neuronen reifen lässt. Dazu untersuchten die Forscher 50.000 heterozyklische Verbindungen mit in einem Hochdurchsatz-Screening. Dabei wurden Tröpfchen der gelösten Substanzen auf winzige Zellkulturen neuronaler Rattenhirn-Stammzellen gegeben. Eine der Verbindungen schien besonders wirksam zu sein. Unter dem Einfluss von Neuropathiazol reiften mehr als 90 Prozent der neuronalen Stammzellen zu Neuronen. Das Erstaunliche dabei war die Tatsache, dass anders als bei Vitamin-A-Säure, keinerlei Astrocyten oder Gliazellen entstanden. Das synthetische Molekül hemmt sogar die Reifung zu Astroglia, wenn diese Differenzierung durch andere Wirkstoffe bereits ausgelöst wurde. Die Forscher hoffen nun, mit Hilfe von Neuropathiazol die Mechanismen bei der Differenzierung neuronaler Stammzellen zu Neuronen weiter aufzuklären.

21.12.05 

Tabak kann Leben retten

Der Molekularbiologe Professor Henry Daniell berichtet über seine Erfolge, mit Hilfe von gentechnisch veränderten Tabakpflanzen Impfstoffe herzustellen. Impfstoffe gegen Milzbranderreger, der als biologische Waffe missbracht werden kann, hatten bisher immer damit zu käpfen, das auch die gefährlichen Giftstoffe des Erregers darin enthalten waren, was zu entsprechenden Nebenwirkungen führt und die Sicherheit der Impfung beeinträchtigte.

Mit Hilfe gentechnisch veränderter Tabakpflanzen konnte Daniell absolut reine Imfstoffe herstellen, die theoretsich nebenwirkungsfrei sind. Damit geimpfte Mäuse überlebten Anthrax-Konzentrationen die ca. 15 mal höher waren als diejenigen, die bei einer möglichen terroristischen Attacke zu erwarten wären.

Die Tabakpflanze hat den Vorteil, sehr viele Samen auszubilden und bei möglicher Kontamination von anderen Tabakpflanzen besteht nicht die Gefahr, dass diese in die Nahrungskette gelangen

 

Neue Umweltkatastrophe in China

Ein Zink verarbeitender Betrieb in China hat erneut eine Umwelt-Katastrophe ausgelöst. Große Mengen an Cadmium sind in in einen Fluss geleitet worden, der durch die südliche Provinz Guangdong verläuft. Die Cadmium-Konzentrationen sind 10x höher als normal. Der Betrieb hatte das Cadmium während Wartungsarbeiten illegal in den Fluss abgeleitet. In Shaoguan wurde die Wasserversorgung darauf hin gestern abgestellt

Kadmium ist krebserregend und kann zu Leber- und Nierenschäden führen.

Dies ist die zweite Umweltkatastrophe in China innerhalb kürzester Zeit, nachdem im letzten Monat ebenfalls Giftstoffe nach einer Explosion in einer Chemiefabrik in einen Fluss geraten waren.

 

Kreationismus: Per Klage aus der Schule verbannt

In den USA ist eine Klage von betroffenen Eltern gegen die Aufnahme von “intelligent design” in die Lehrpläne einer Grundschule eingereicht worden.

Der zuständige Richter John Jones gab der Klage statt. Ohne dabei auf die Richtigkeit der Theorien einzugehen, beschäftigte er sich jedoch in seiner 139-seitigen Urteilsbegründung mit dem ideologischen Hintergrund des “Intelligent Design”. Es sei nur eine schwach getarnte Version des Kreationismus, einer Bewegung, die davon ausgeht, dass die biblische Schöpfungsgeschichte genauso stattgefunden habe,wie in den biblischen Quellen dargestellt.

Der Richter war der Auffassung, dass die Lehrer und Schüler der Dover High School etwas Besseres verdient hätten, als in den Mahlstrom der ideologischen Debatte zu geraten. Er empfahl den klagenden Eltern sogar auf Schadensersatz zu klagen und Erstattung der Anwaltsgebühren.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Scott McClellan, teilte mit, dass der President der Auffassung sei,die Schulden sollten die verscheidenen Theorien vermitteln, um den Schülern die Gelegenheit zu geben, die Debatte zu verstehen. Präsident Bush ist bekanntermassen ein Anhänger des “intelligent Design”.

Via: Kinderwunsch-News

 

Weihnachtsmanns Testfahrt

Die Testfahrt des Weihnachtsmanns führte dieses jahr an der Sonne vorbei. dabei wurde er beobachtet und von Astronomen in den USA fotografiert. Zu sehen auf Zeitwissen:log

 

Tauzeit in der Arktis

Die Regionen der nördlichen Hemisphäre, in denen der Boden dauerhaft gefroren ist (Permafrost), beginnt zu tauen. Computergestützte Rechenmodelle lassen befürchten, dass gegen Ende dieses Jahrhunderts diese Art von Dauerfrost vollständig verschwunden sein wird

"Unser Modell sagt voraus, dass die von Permafrost betroffenen Flächen stark zurück gehen werden. Das Rechenmodell bezieht nur die oberen drei Meter der Erdoberfläche mit ein, in größerer Tiefe (mehr als einen Kilometer) wird der Dauerfrost Bestand haben, sagt David Lawrence vom National Center for Atmospheric Research in Colorado/USA. In dem von Lawrence entwickelten Computermodell finden Daten über die Atmosphäre, Bodenbeschaffenheit und Veränderungen des Meeres Eingang.

Dieses Modell wurde genutzt, um die Auswirkung verschiedene Szenarien abzuschätzen: Mit starkem Anstieg der Luftverschmutzung, mit weniger starkem, wie er unter Fortsetzung gegenwärtiger Umweltpolitik zu erwarten wäre und eines bei optimaler Nutzung umweltschonender Technologien. Aber selbst in diesem günstigsten Fall würde es zu einer Reduzierung der gegenwärtigen Permafrost-Flächen um gut die Hälfte kommen.

Das ist unter anderem deswegen problematisch, weil der gefrorene Boden Kohlendioxyd speichert, welches bei Auftauen abgegeben wird und die Problematik noch zusätzlich anheizen könnte´.

Quelle: Geophysical Research Letters

19.12.05 

Siamesische Zwillinge in Frankreich getrennt

Medizin-News: "Siamesische Zwillinge in Frankreich operiert
Ein Ärzteteam hat in Marseille zwei 15 Monate alte siamesische Zwillinge voneinander getrennt. Die beiden Brüder waren am unteren Rückenansatz miteinander verbunden. Die Operation war bereits in der vergangenen Woche erfolgt. "

 

Hormonbehandlung unnnötig

Neue Methode der künstlichen Befruchtung: Bei In-vitro-Maturation werden unbehandelte unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen.

Der Weg zu einer künstlichen Befruchtung muss für Frauen nicht mehr ausschließlich über eine Hormonbehandlung führen. Wie das Magazin "Geo" in seiner Januar- Ausgabe berichtet, gibt es mit der so genannten In-vitro-Maturation (IVM) eine neue Methode. Dabei werden unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen, die zuvor nur wenig oder gar nicht hormonell stimuliert worden sind.

Bei allen Patientinnen möglich

Die Eizellen reifen den Angaben zufolge dann im Reagenzglas unter Zusatz natürlicher Hormone ein bis zwei Tage nach, werden befruchtet und nach zwei weiteren Tagen in die Gebärmutter eingesetzt. Profitieren sollen von der Behandlung vor allem Frauen mit Eileiterzysten, bei denen die übliche künstliche Befruchtung nicht möglich ist. Prinzipiell soll die neue Methode aber bei allen Frauen funktionieren.

An der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg ist jüngst erstmals in Deutschland eine Zwillingsschwangerschaft mit Hilfe der neuen Methode bei einer Frau mit einer Zystenerkrankung geglückt. Der voraussichtliche Geburtstermin liegt nach Klinikangaben im April nächsten Jahres. In Deutschland werde die Behandlung derzeit erprobt. Ein Kind sei bisher aber noch nicht ausgetragen worden.

Risiko gesenkt

Die neue Behandlungsmethode vermeide das Risiko einer zu starken Reaktion auf die Stimulationsbehandlung mit Hormonen, erklärte der Heidelberger Mediziner Michael von Wolff. Von ihr profitierten auch Frauen, die wegen einer Krebserkrankung eine Chemotherapie benötigten. Der Grund sei, dass ohne eine intensive Hormonbehandlung Eizellen ohne größeren Zeitverzug entnommen, befruchtet und für die spätere Übertragung tiefgefroren werden könnten.

 

Schrittmacher der Zuckersynthese entdeckt

Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums http://www.dkfz-heidelberg.de sind der Ursache von Diabetes-Typ-2 weiter auf die Spur gekommen. Das Forscherteam um Anja Krones-Herzig hat das Molekül CARM1 als Transkriptionsfaktor identifiziert, das unter bestimmten Bedingungen Schlüsselenzyme der Zuckerneusynthese aktiviert und damit zu einem höheren Blutzuckerspiegel führt. Über die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Journal of Biological Chemistry berichtet.

Typisch bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes-Typ-2 - die so genannten "Altersdiabetes"- ist, dass wichtige Gewebe wie Leber, Muskeln und Fettgewebe nicht mehr auf das Hormon der Bauchspeicheldrüse Insulin ansprechen, während Gegenspieler wie das Hormon Glukagon oder Glukokortikoide ihre Wirkung weiterhin entfalten. Die Folge ist, dass Zucker aus dem Blut nicht mehr in Muskelgewebe oder in die Leber transportiert und dort gespeichert wird. Es passiert sogar das Gegenteil: Das Hungersignal Glukagon löst eine Signalkette in Leberzellen aus, die dazu führt, dass die Gene für bestimmte Enzyme des Zuckerhaushalts abgelesen werden. Dabei handelt es sich um Biokatalysatoren, die dafür sorgen, dass Zucker in der Leber neu synthetisiert und anschließend ins Blut freigesetzt wird.

Das Forscherteam um die Biologin Krones-Herzig aus der Arbeitsgruppe Molekulare Stoffwechselkontrolle hat mit Kollegen des Instituts für Genetik und Zentrum für Molekulare Medizin der Universität Köln hat entdeckt, dass der Transkriptionsfaktor CARM1 eine entscheidende Rolle bei der Aktivierung von Schlüsselenzymen der Glukoneogenese spielt. Die Forscher haben auch entdeckt, dass bei der Kachexie, dem Abbau von Fett- und Muskelproteinen bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen, der Insulin-abhängige Stoffwechsel gestört ist. Die Patienten leiden unter Abmagerung, Kräfteverfall und zunehmendem Versagen der Organfunktionen. Die Wissenschaftler wollen nun prüfen, ob die gleichen Transkriptionsfaktoren, die bei Diabetes den Insulin-abhängigen Stoffwechsel beeinflussen, auch bei der Kachexie eine Rolle spielen. Während bei Diabetes die Leber im Mittelpunkt steht, konzentrieren sich die Forscher bei der Kachexie auf den Stoffwechsel des Muskelgewebes.

In weiterer Folge wollen die Forscher nun prüfen, ob sich diese fehlregulierten Komponenten der Insulin-Signalkaskade als Angriffspunkte für Wirkstoffe eignen. "Sobald wir genügend Hinweise dafür haben, dass ein Transkriptionsfaktor ursächlich an einer der Stoffwechselkrankheiten beteiligt ist, werden wir nach geeigneten Substanzen suchen, die die Wirkung aufheben oder verstärken", so Stephan Herzig, der die Arbeitsgruppe leitet. Herzig untersucht bereits seit mehreren Jahren Störungen des insulinabhängigen Stoffwechsels.

 

Hwangs Buero versiegelt, Labor videoüberwacht

Wie hier schon vor kurzem berichtet wurde, steht der südkoreanische Stammzellen-Forscher Hwang unter erheblichem Druck, da seine Publikation aus dem Mai dieses Jahres in Teilen angezweifelt werden.

Nun wurde sein Computer beschlagnahmt, sein Büro versiegelt und das Labor wird mit Video überwacht. Dort will Hwang, der alle Fälschungsvorwürfe zurückweist, 5 zuvor eingefrorene Zellkulturen auftauen und den Nachweis für die Richtigkeit seiner Forschungsergebnisse erbringen.

Die Universität Seoul hat ein 9-köpfiges Kommitee gestellt, welches den Vorwürfen auf den Grund gehen soll. Dieses hat neben den Überwachungsmaßnahmen veranlasst, dass die Stammzellkulturen auf ihre DNA hin untersucht und mit den in der Studie genannten Spendern/Patienten abgeglichen wird.

Erste Ergbnisse sind am 26.12. zu erwarten

18.12.05 

Indischer Elefant dem Mammut ähnlicher als der afrkanische

Forscher haben das Erbgut der Mammuts mit den beiden größten heute lebenden Elefantenarten verglichen. Die Unterschiede entwickelten sich bereits vor sechs Millionen Jahren.

Das ausgestorbene Mammut ähnelt in seinem Erbgut eher dem Asiatischen als dem Afrikanischen Elefanten.

Dem zufolge hat sich die Art Afrikanische Elefanten offenbar schon vor etwa sechs Millionen Jahren in einen eigenen Zweig abgespalten, während die Trennung von Mammuts und Asiatischen Elefanten nur rund 440.000 Jahre zurückliege. Trotz dieser Zeitspanne sind die Gen-Unterschiede aller drei Arten nicht allzu groß.

 

USA: Eltern klagen gegen Kreationismus

Kreationismus ist eine Bewegung, die in den USA in der letzten Zeit sehr en vogue ist und einen Gegenentwurf zum Darwinismus darstellt. Der Glaube an das "Intelligente Design" sieht die Evolution nicht als unsystematisch ablaufendes genetisches Experiment unter dem Druck der Umwelt und Lebensbedingungen, sondern sieht die biblische Schöpfungstheorie als Grundlage des Lebens auf der Erde. Ein übergeordnetes (intelligentes) Wesen (z. B. Gott) sei demnach für den Ablauf der Evolution verantwortlich.

Auch Präsident Bush ist Anhänger dieser Theorie. Mehr dazu finden Sie in einem älteren Artikel der Kinderwunsch-News. In diesem Artikel wird auch bereits erwähnt, dass 64% der Bevölkerung die darwinistische Evolutionstheorie und den Kreationismus gleichberechtigt in die Lehrpläne der Schulen aufnehmen möchten.

Dagegen haben nun 11 Eltern geklagt und Richter John E. Jones III muss nun im Bundesgericht von Pennsylvania darüber entscheiden, ob die Aufnahme des Kreationismus in die Lehrpläne berechtigt ist. Der Fall findet große Beachtung in den USA und brachte es bereits auf das Cover der Zeitschrift "Rolling Stone".

Die politischen Ambitionen des Richters, der schon lange der Republikanischen Partei angehört und von Präsident Bush in das Gericht berufen wurde, lässt eine interessante Entscheidung erwarten.

[Via: Kinderwunsch-News]

 

Mona Lisas Lächeln entschlüsselt

Ein Lächeln ist etwas Schönes, manchmal auch geheimnisvoll. Des berühmteste Lächeln der Welt wurde nun durch eine spezielle Software entschlüsselt.

Aus den Wissenschaft NETZEITUNG Nachrichten: "Der holländische Wissenschaftler Nicu Sebe von der Universität Amsterdam hat das Lächeln der Mona Lisa entschlüsselt. Sie sei zu 83 Prozent glücklich, zu neun Prozent empört, zu sechs Prozent besorgt und zu zwei Prozent ärgerlich gewesen, berichtet die Webseite des Magazins "New Scientist".

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17.12.05 

Sirius-Planet so gross wie der Erde, so schwer wie die Sonne

Der kleinere Begleiter von Sirius, dem hellsten Stern am Himmel, wiegt nur zwei Prozent weniger als die Sonne, ist dabei aber nur so groß wie die Erde. Auf seiner Oberfläche herrschen Temperaturen von knapp 25.000 Grad Celsius, berichtet ein Forscherteam um Martin Barstow von der University of Leicester in der Zeitschrift "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society".

Als Sirius B 1862 entdeckt wurde, war er der erste bekannte weiße Zwerg. Dennoch gelang es Astronomen bislang nicht, seine Masse genau zu bestimmen, da der Winzling sich so nah am hellen Sirius befindet.

Barstow und seine Kollegen nutzten jetzt die Sehschärfe des Weltraumteleskops Hubble, um Sirius B genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Masse konnten sie anhand bestimmter Spektrallinien bestimmen, die durch die starke Anziehungskraft des Sterns zu längeren Wellenlängen verschoben waren. Demnach ist Sirius B exakt 0,978-mal so schwer wie die Sonne.

Weil die Materie in dem Winzling so stark zusammengepresst ist, hat er eine enorme Gravitation: Ein Mensch, der auf der Erde 68 Kilogramm wiegt, würde auf Sirius B 25 Millionen Kilo auf die Waage bringen.

Weiße Zwerge interessieren Astronomen, weil sie die Überreste von Supernovae vom Typ Ia sind. Das Licht dieser gewaltigen Explosionen hilft den Forschern dabei, die Entfernungen zu weit entfernten Galaxien zu bestimmen. Bei solchen Studien kamen sie zu der Erkenntnis, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt – eine Erkenntnis, die zur Theorie von der beschleunigenden Kraft "Dunklen Energie" führte.

Martin Barstow et al.: "Hubble Space Telescope spectroscopy of the Balmer lines in Sirius B",
Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, Bd. 362, S. 1134-1142

 

Stammzelldiskussion: Hwang will seine Ergebnisse bestätigen

Die Arbeit des südkoreanischen Stammzell-Poiniers Hwang wurde zu Beginn des Jahres weltberühmt, da er Köperzellen von erkrankten Personen klonte und damit den ersten Schritt in Richtung massgeschneiderte Stammzelltherapie machen konnte.

Diese Arbeiten werden nun in Zweifel gezogen, zuletzt von einem seiner engsten Mitarbeiter: Roh Sung Il teilte mit, dass Details der Veröffentlichung gefälscht sein könnten. Hwang habe einem Rückzug seiner Veröffentlichung über angeblich geklonte menschliche Stammzellen zugestimmt, sagte Roh, dessen MizMedi-Krankenhaus in Seoul das Team des Genforschers mit Eizellspenden versorgt hatte.

Das Magazin habe bisher keine wissenschaftlichen Beweise, um die Betrugsvorwürfe gegen Hwang zu bestätigen, erklärte «Science». «Das ist ein weiterer unbestätigter Bericht», wurde die Sprecherin Barbara Rice von der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Bisher sei keine Anfrage nach dem Rückzug der Studie durch Hwang oder der anderen Autoren eingegangen.

Neun der elf in der Studie beschriebenen Stammzellkulturen seien Fälschungen, sagte Roh, der Hwang am selben Tag getroffen hatte. Die Echtheit der zwei übrigen Stammzelllinien sei zweifelhaft. «Unser Team kann einige Errungenschaften in der Forschung mit Stammzellen aufweisen, doch einige davon sind während der Lagerung zerstört worden», wurde Hwang von Roh zitiert. Er fühle sich «erbärmlich». Von dem 52-jährigen Tiermediziner von der Seouler Nationaluniversität, der bereits zuvor wegen umstrittener Eizellspenden in die Kritik geraten war, kam zunächst keine Stellungnahme zu den neuesten Vorwürfen. Hwang hatte im November eingestanden, entgegen internationalen Ethikstandards Eizellen von Mitarbeiterinnen für seine Forschung verwendet zu haben.

Heute teilte Hwang mit, er werde innerhalb von zwei Wochen beweisen, dass die ergebnisse seiner Forschung keine Fälschung sind. Es sind noch 5 Stammzellkulturen eingefroren, die nun aufgetaut werden. In ca. 10 Tagen sollen die Ergebnisse veröffentlicht werden und dann die Ergebnisse der ersten veröffentlichung bestätigen