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28.12.05 

Galileo: Europa positioniert sich

Europas erster Navigations-Satellit für das "Galileo-Programm" wurde gestern gestartet.

Die russische Weltraumbehörde Roskosmos teilte mit, dass eine Sojus-Rakete mit einem 600 kg schweren Satelliten am Mittwoch von der kasachischen Steppe in Baikonor startete und in seine Umlaufbahn in 23.000 km Höhe beförderte.

Mit dem Gelileo-Programm möchte Europa eine Alternative zu dem amerikanischen GPS-System anbieten und die Abhängigkeit von den USA beenden. Es ist geplant, dass das europäische System im Jahr 2008 betriebsbereit sein wird.

Das GPS-System ist die Basis für viele Navigationssysteme und andere Techniken, in denen eine genaue Lokalisierung auf der Erdoberfläche eine Rolle spielen. Dazu sind viele stationäre Satelliten im Orbit, welche die Erde lückenlos vermessen und durch Rechenmodelle exakte Ortsbestimmungen geeigneter Sender zulassen.

Die Europäer monieren, dass die Nutzung durch zivile Systeme zwar möglich ist, jedoch durch die USA absichtlich "unschärfer eingestellt" sind als die zur Nutzung durch das amerikanische Militär. Für manche Techniken ist dies jedoch nicht ausreichend.

Der nun gestartete Satellit bildet den Grundstein für ein Netz von ca. 30 Satelliten, welches in 3 Jahren die gesamte Erdoberfläche überwachen kann. Es handelt sich dabei um das größte europäische Weltraumprogramm, an dem Firmen wie die europäische EADS, die französischen Thales und Alcatel, die britische Inmarsat, die italienische Finmeccanica und Spaniens AENA und Hispasat beteiligt sind. Unterstützt wird das Projekt von nicht europäischen Staaten wie der Ukraine, China und Israel.

Der erste Satellit dient zunächst Testzwecken. Der nächste Start ist für den Frühling 2006 vorgesehen.