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22.12.05 

Der Mensch ist Ergebnis seiner eigenen Züchtung

Sieben Prozent der menschlichen Gene wurden in dem letzten 50.000 Jahren durch natürliche Auslese geprägt. In etwa entspricht dies dem Anteil der Genveränderung, die bei der Züchtung von Wildmais zu den jetzt in der Landwirtschaft genutzten Sorten entstand.

Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der University of California gekommen. Eine Möglichkeit genetische Veränderungen zu erkennen, ist die Analyse der so genannten SNPs. Dabei handelt es sich um geringfügige Abweichungen des Genoms, genauer gesagt, um Variationen von einzelnen Basenpaaren. Entscheidend ist, nach SNP-Paaren zu suchen, die häufiger gemeinsam auftreten als durch die normale genetische Veränderung innerhalb der Generationen zu erwarten wäre.

Diese Veränderungen, die häufiger als erwartet auftreten, können durch eine natürliche Selektion stattfinden oder durch gezielt herbeigeführte Umweltbedingungen, wie es bei oben erwähnten Mais auch der Fall war während seiner Domestizierung.

Es ist daher zu vermuten, dass der Mensch mit dem Einsetzen der modernen Zivilisation ähnlich domestiziert wurde. "Eines der größten Ereignisse der letzten 50.000 Jahre ist die Entwicklung der Kultur. Durch die radikale und rasche Veränderung unserer Umwelt durch unsere Kultur haben wir eine neue Art von Auswahldruck auf uns selbst ausgeübt." teilen die Forscher mit. Gene, die den Proteinstoffwechsel unterstützen, tauchen in der Liste der kürzlich veränderten Gene besonders häufig auf. Das gilt auch für Gene, die mit der Widerstandskraft gegen Infektionen in Zusammenhang stehen. Ähnliche Veränderungen wurden im Bereich der Gehirnfunktionen festgestellt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die größten Fortschritte in der Maiszucht in den letzten Jahren durch gezielte gentechnische Massnahmen erfolgte. Ob dies beim Menschen auch so sein wird?

Proceedings of the National Academy of Sciences